Im Gegensatz zur Hybridisierung wird das Selbstbestäubungs-Verfahren dann eingesetzt, um die besonderen und wünschenswerten Eigenschaften eines Elite-Klons zu reproduzieren, ohne es mit externen Sorten zu verunreinigen. Diese Technik bietet eine hohe Stabilität für Nachkommen und aufeinanderfolgende Generationen.
Dieses Verfahren wurde bei einer unserer ersten feminisierten und lichtabhängigen Sorten, verwendet, unsere S. A. D. Sweet Afgani Delicious S1® (SWS02).
Aus der Selbstbefruchtung entstehen Samen-Generationen, die sehr schnell zu Homozygose neigen und sie ist eine der traditionellen Methoden, um reine Linien bei fremdbefruchteten Pflanzen zu erhalten, wie es bei Hanf der Fall ist. Mit jeder selbstbefruchteten Generation werden 50% der heterozygosen Gene zu homozygoten.
Die Technik, die wir verwenden, um die Selbstbestäubung eines weiblichen Klons zu erreichen, ist die gleiche Technik, die wir verwenden, um feminisierte Samen zu erhalten. Es geht darum, lebensfähigen Pollen von einem Klon einer weiblichen Pflanze zu erhalten und mit diesem Pollen ein Klon einer anderen weiblichen Pflanze der gleichen Hanfpflanze zu bestäuben. Um Pollen von weiblichen Pflanzen zu erhalten, verwenden wir eine Geschlechtsumkehrungs-Technik, die darin besteht, ein Produkt auf der Basis von Silberthiosulfat auf die Pflanzen anzuwenden. Diese Anwendung bewirkt die Produktion von männlichen Blüten, und in der entsprechenden Dosis und Form der Anwendung ist die Pollen-Produktion reichlich und bei einer weiblichen Pflanze umsetzbar.
Selbstbestäubung ist eine relativ junge Verbesserungs-Technik zur Verbesserung von Hanfsorten, da, bis zur Entdeckung der Geschlechtsumkehrungs-Technik es nicht möglich war, diese Vorgehensweise anzuwenden ohne den Nachkommen doppelgeschlechtliche Gene zu übertragen. Die einzige Möglichkeit, eine weibliche Hanf-Pflanze, ohne Anwendung von Geschlechtsumkehrungs-Techniken, selbstzubestäuben, wäre, weibliche Pflanzen zu verwenden, die eine männliche Blüte unter Stress oder automatisch haben, um so, mit diesem Pollen die Pflanze selbstzubestäuben, aber auf diese Weise würden wir selektiven Druck auf die Gruppe von Pflanzen ausüben, die am leichtesten Merkmale von Hermaphroditismus unter Stress aufweisen, und das ist absolut nicht im Sinne von Hanf.
Mit den modernen Geschlechtsumkehrungs-Techniken werden diese Pflanzen, die ein gewisses Merkmal des Hermaphroditismus unter Stress aufweisen, aus jedem Projekt zu Verbesserung von feminisierten Sorten beseitigt, so gut der Klon auch sein mag. Wichtig ist, 100%ige feminisierte Sorten zu produzieren und dafür müssen "Elite-Klone" (Klon-Selektion) ausgesucht werden, mit null oder fast keine Tendenz, männliche Blüten unter Stress zu produzieren. Diese Pflanzen bezeichnet man als „rein weiblich“.
Auf diese Weise können Hanf-Züchter neue Wege in der Zucht und Verbesserung mit Selbstbestäubungsverfahren und alle anderen Verbesserung-Techniken, die Selbstbestäubung enthalten, wie "rekurrente Selektion", öffnen. Es ist nun möglich, diese Techniken zu erforschen, ohne die doppelgeschlechtlichen Gene zu übertragen, indem selektiver Druck auf die interessanten Eigenschaften ausgeübt wird und in jeder Generation diese doppelgeschlechtlichen Gene aus dem Genpool ausgeschlossen werden und nach denen sucht, die in der Hanfbranche als rein weiblich bekannt sind.
Für die Schreibweise der Selbstbestäubung wird der Buchstabe "S" verwendet (aus dem englischen für "selfing"), deshalb S1. Die Zahl zeigt, dass es die erste Generation aus einer Selbstbestäubung ist, an.